BÖÖAAAHHHH

  • Dies ist ein...
  • ... Kamelsattelhocker.
  • Das Kissen.
  • Hat leider ein paar ... Probleme.
  • Das ein oder andere Loch zum Beispiel, aus dem die Füllung purzelt. Mehr schlecht als recht mit Klebeband repariert, das leider dunkle Spuren hinterlassen hat.
  • Nähte offen, ein Lederzwickel verloren, darunter das rötliche Leder - zerfetzt.
  • Der andere Zwickel "nur" gerissen, aber darunter das Leder genauso zerfetzt.
  • Das Gestell hat auch Probleme.
  • Gurt gerissen.
  • Schrauben locker.
  • Metallstifte raus aus den Scharnieren.
  • Filzpantoffeln altersschwach.
  • Als erstes mal die Kissenfüllung raus.
  • Und eine Innenraumsäuberung vornehmen.
  • Dann Schnitt abnehmen für ein Inlet. Es braucht eins aus konservatorischen Gründen. Und damit die Füllung in Zukunft nicht mehr rauspurzeln kann.
  • Weil der Molton so dick ist - alles mit Hand vornähen. :s Sehr anstrengend.
  • Aber irgendwann auch geschafft.
  • Anschließend Löcher "flicken".
  • Sprich mit passendem Gewebe unterlegen und ankleben.
  • Sieht doch nicht schlecht aus! :)
  • Dann Intarsien schneiden für die zerfetzten Stellen seitlich im Leder.
  • Angeklebt.
  • Nähte schließen.
  • Neuen Zwickel zuschneiden, ankleben & -nähen.
  • Unterseite vom Kissen geschafft.
  • Etwas krude Naht am Rand.
  • Alles entfernt.
  • Neu gemacht.
  • Time for ... Gestell. Säubern, Schrauben festziehen, fehlende Muttern ergänzen.
  • Scharniere rückformen und Stifte vorsichtig wieder reinhämmern.
  • Alte Filzgleiter ab.
  • Füße waschen. ;)
  • Neue Pantoffeln drauf.
  • Schnittabnahme für ein "Stützbrett", auf dem das Kissen in Zukunft ruhen soll, damit es nicht mehr in der Mitte zwischen den Brettern nach unten sackt, sich verformt und reißt..
  • Opa fährt mit dem Höckerchen sicher im Anhänger verstaut Teita - durch den Wald.
  • In die Holzchirurgie. :o
  • Wo mein Bruder das Stützbrett zusägt.
  • Das ich beidseitig mit Filz beziehe.
  • Tadaa! Kein Absacken mehr, kein Verrutschen - das Kissen hat Halt.
  • Bleibt nur noch; Löcher für die finale Naht im Inlet "vorbohren".
  • Alte Füllung (zumindest einen gesäuberten und zerkleinerten Teil) ins Inlet.
  • Naht schließen.
  • FÄTTISCH! :)
  • Böööaaahhh!

Kong Zi - ve'letztel Altsiat auf Dulchleise

Meine Patentante hat da was...

 

Aus China. Mitbringsel. ... Nein, keinen Virus! :o Und aus Plastik ist es auch nicht. ;) Es ist was Schönes. :) Eine Grafik nämlich.

Ein Rollbild. Vor fast einem halben Jahrhundert er- & entstanden!

Leider über die Jahre an den "Sollbruchstellen" gerissen. Da wo schwere Holzrolle oder starrer Holzstab übergehen in deutlich weniger schweres oder starres seidenbeschichtetes Papier.

Bisher notdürftig mit Tesa am finalen Zerreißen gehindert. Aber auch Tesa altert und übernimmt so langsam nicht mehr an allen Stellen die Haftung für das weitere Wohlergehen der Grafik.

 

"Guck mal - kannst DU da vielleicht was tun?!" war die vorsichtige Frage. :s

"Na klar, bestimmt!" :) die weniger vorsichtige sehr optimistische Antwort.

 

Ähem. ... 

Also denke ich... 

Mit ein bisschen Glück... ?!

 

Ich hab an der FH ja mal vor - räusper - schlappen 20 Jahren (?! GOTT! Wie alt bin ich eigentlich schon?!?) an einem Papierrestaurierungskurs...

teilgenommen.

                                                                                      WIRD SCHOOON!!! :o :s ;)

  • 1. Schritt: Arbeitsplatz einrichten. Check!
  • 2. Schritt: Zustandserfassung; Grafik, Vorderseite / Vorzustand.
  • Grafik, Rückseite / Vorzustand.
  • Diverse Schäden: hier die Tesa-Klebung,...
  • ...da ein paar Flecken,...
  • ...dort ein Riss,...
  • ...Falten gibt es auch.
  • Auf der Rückseite ebenso...
  • ...Seidenbeschichtung an den "Grabbelstellen" abgerieben,...
  • ...Wasserränder unbekannter Herkunft,...
  • ...weiteres Tesa,...
  • ...Falten.
  • 3.Schritt: trockene mechanische Reinigung der Oberfläche. Lohnt schon ein bisschen.
  • 4. Schritt: Crepeline (Danke Anu!), mit der die Risse in der Seide doubliert (also geklebt) werden sollen, auswaschen...
  • ...und fadengerade auslegen.
  • 5. Schritt: Sandsäckchen braucht der Mensch, aber schnell... Also Vogelsand in Zip-Tütchen. Sehr praktisch! :)
  • Kann man wunderbar (6.Schritt) die Grafik mit beschweren - auf dass sie sich etwas glättet in der feuchten Umgebungsluft.
  • 7. Schritt: Derweil präparier ich (sprich: ausschneiden, nass machen, Ränder ausfasern) die Japanpapier"fetzen" mit denen ich die Risse im Papier zu hinterkleben und damit zu schließen gedenke.
  • 8. Schritt: Rissverklegung. 2 der Risse vor, während und...
  • ...nach der Hinterklebung.
  • Dieselben Risse von der Vorderseite gesehen.
  • Unten an der Rolle alles offen, seit das Tesa runter ist! Echtholzstab, Klebemittelreste der originalen Montage.
  • Ziemlich hingekleckst! Kein Wunder, dass das nicht ewig gehalten hat.
  • Ich unterklebe den kompletten Riss mit zwei Streifen Japanpapier.
  • 2, weil mein Japanpapier nicht breit genug ist, als dass ich einen durchgehenden Streifen hätte zuschneiden können. :s
  • Hält aber und schließt den Riss gut! Bin zufrieden.
  • 9. Schritt: An einem kleinen Stück ausprobieren, mit wie hochprozentiger Lascaux-Klebelösung ich die Crepeline beschichten muss, damit sie es packt.
  • 10. Schritt: Das große "echte" Stück damit bestreichen. Genau hinsehen! Da klebt ein Gewebe auf der Folie liebe Leute! Guckt, DA!
  • 11. Schritt: Risse in der Seide damit überkleben. Es will alles nicht so ganz recht kleben und treibt mich etwas in den Wahnsinn, bis ich schließlich zu einem handelsüblichen (unbedenklichen) Bastelkleber greife. :(
  • Macht man ungern - aber watt mutt mutt. Es soll ja nun mal wieder genutzt werden und muss halten.
  • Tut es dann auch.
  • Und sieht ganz akzeptabel aus. ;)